21.02.2007
Handelskammer Hamburg
Albert Schäfer Saal
Adolphsplatz 1
20457 Hamburg
Beginn: 19.30 Uhr
Dr. Rainer Esser
GF Zeit Verlag
Fried von Bismarck
Verlagsleiter Spiegel Verlag, GF Spiegel Net GmbH u. Spiegel TV
Julia Jäkel
Verlagsleiterin Brigitte G+J
Dr. Thomas Schneider
journ. GF Bauer Verlagsgruppe
Christoph Schuh
Vorstand TOMORROW FOCUS AG
Philipp Welte
Chief Marketing Officer BILD-Gruppe und Zeitschriften Axel Springer AG
Moderation:
Kai Hinrich Renner
Medienautor Die Welt / Welt am Sonntag
Die Printhäuser befinden sich seit Jahren im Umbruch. Jetzt scheint sich der Markt zu konsolidieren. Die Verlage treten dieser Entwicklung mit unterschiedlichen Markenstrategien entgegen.
Die Zeit hat ihr Magazin wiederbelebt und stellt sich im Online-Bereich stark auf.
Der Spiegel hat als ursprüngliches Printhaus als einer der ersten auf die Online-Strategie gesetzt und mit spiegel-online den Marktführer unter seinem Dach. Außerdem ist Der Spiegel einer der wenigen Verlage, die eine starke TV-Präsenz haben.
Das Medienhaus Gruner+Jahr verfolgt die Strategie „Expand your Brand“. Sie hat zum Ziel bestehende Marken über möglichst viele Kanäle (Print, Online, CD, Buch etc.) zu verbreiten. Welche Rolle übernimmt dabei die Frauenzeitschrift Brigitte konkret innerhalb der Markenexpansion?
Der Bauer Verlag hat vor, sein Billig-Segment weiter auszubauen und will mit Titeln wie InTouch und dem geplanten Life & Style zunehmend junge Zielgruppen ansprechen. Mit dem Erwerb der Publikumszeitschriften des britischen Emap-Verlags ist Bauer im Ausland stark expandiert und beabsichtigt, seine Präsenz auch im Internet noch weiter ausbauen.
Die Axel Springer AG befindet sich mit einer nationalen und internationalen Digitalisierungsoffensive auf dem Weg zu einem multimedial integrierten Print-, Online- und TV-Unternehmen. Im Jahr 2007 konnte das Unternehmen über 30 digitale Akquisitionen und Neugründungen vorweisen. Zum Portfolio von Axel Springer gehört beispielsweise die Preissuchmaschine idealo.de, auFeminin.com, Europas führendes Portal für Frauen oder zanox, der Weltmarktführer von erfolgsbasiertem Marketing. Portale erfolgreicher Printmarken wie WELT ONLINE und BILD.de mit ihrem multimedialen Content und mobilen Serviceangeboten sind Beispiele für erfolgreiche crossmediale Integration.
Wer hat das richtige Gespür für den hart umkämpften und gesättigten Printmarkt, der vielleicht seinen Zenit längst überschritten hat? Die Verlage stehen unter einem hohen Zielgruppendruck, denn die heranwachsende Generation holt sich ihre Informationen fast ausschließlich über das Netz. Haben es die Printhäuser bisher versäumt, sich dem Mediennutzungsverhalten der jungen Leser anzupassen? Funktionierende Geschäftmodelle liegen scheinbar nicht vor, denn die meisten Online-Portale schreiben rote Zahlen. Oder sollte der Focus der Verlage darauf liegen, die Bedeutung von Print in der Mediennutzung zu stärken? Wie gestaltet sich die Zielgruppenansprache in den einzelnen Verlagshäusern heute? Wird sie sich in den nächsten ein bis zwei Jahren ändern müssen? Ist eine projektbezogene crossmediale Zusammenarbeit die Lösung für eine erfolgreiche Markenpflege mit Zukunftspotential?